HP RÖCK, WALLNERS, BIEGEL & RABANSER
22/12/23 20:00 - 22/12/23 22:00
Stille und Augenblicke – ADVENTABEND
In der Hektik der „Stillsten Zeit des Jahres“ setzen wir, wie schon seit ewigen Zeiten, einen Kontrapunkt. Zuckertriefende Scheinheiligkeit werden Sie bei uns nicht finden, wir treffen zusammen, um an Freunde zu denken, zu schmunzeln und das Positive in einer kalt gewordenen Welt zu stärken.
Heuer gastieren erstmals die Geschwister Celina und Maximilian Wallner aus Krimml, mit ihrem Lehrer und Förderer, Musikmeister HP Röck, auf der Bühne des Theaters. UND noch ein Fast-Neuling steht/sitzt/spielt auf diesen geschichtsträchtigen Dreischichtplatten: Ludwig – wie sonst, wenn er aus Bayern stammt – Biegel, der in der Pongauer Wengerboch Musi den EU Ausländerteil verkörpert … bei uns auch!
Charly Rabanser liest, andere sprechen …
Wir freuen uns, wenn Sie dabei sein werden.
GEDANKEN zur langen Adventreise im Cinétheatro:
Mittlerweile sind drei Jahrzehnte vergangen, dass HP Röck und ich erstmals „Adventstimmung“ zu verbreiten versuchten.
Anfangs standen gleich einmal die Oratorien von Tobias Reiser, die ansonsten nur im Großen Festspielhaus in Salzburg zur Aufführung gelangten, am Spielplan. Es war wirklich jedes Mal eine Herausforderung das jeweilige Stück für das kleine Cinetheatro zu adaptieren. Aber wir haben es immer wieder geschafft!
Mit dem Engelbert Gründlinger, dem Robert Möschl, dem Wolfgang Zipser, dem Kaut Berni, dem Brunner Martin, dem Hirner Christoph und all den anderen Ungenannten zauberten wir in vielen Tages- und Nachtschichten Bühnenbilder und Lichtstimmungen, wie man sie hier noch nie gesehen hatte, auf die Bühne. Mit Neukirchner Kindern und Erwachsenen aus der engeren Region stellten wir in monatelangen, intensiven Proben, ein wirklich lebensnahes Spiel auf die Bretter. HP Röck mit seinen Musikerkolleg*innen, den besten aus dem ganzen Land und sogar aus Oberösterreich, veredelte mit engelsgleichen Klängen das Stück. Weitum gab es nichts Vergleichbares, und wir haben damit gezeigt, dass die Darstellung des Geschehens rund um die Geburt des Gotteskindes nichts mit Kitsch zu tun haben muss.
So starteten wir 1992 mit „Sonst bliebe es nur ein Traum“ und schafften es, fünf Mal ein total volles Haus zu haben, und damals hatten wir noch um 30 Plätze mehr im Saal. Der geringen Anzahl an Reiser’schen Oratorien war es geschuldet, dass es zu Wiederholungen der Stücke im Zweijahresabstand kam. Das ließ das Interesse in der Bevölkerung, speziell in der heimischen, sofern nicht Verwandte oder eigene Kinder mitspielten, sukzessive schrumpfen, obwohl Toni Röck jedes Jahr von Neuem zu glänzen wusste.
„Ah, des hui eh scho vo zwoa Jo gsehgn“, aus dem Munde eines Experten in Sachen Vermarktung des Ortes, machte mich sprachlos, bestätigte aber gleichzeitig meinen Verdacht der ignoranten Einstellung.
Ist nicht auch Weihnachten jedes Jahr, und trotzdem käme keiner auf die Idee, es heuer nicht zu feiern!?
Der Aufwand wurde extrem groß, mussten doch die Bühnenbilder nach der letzten Vorstellung – einige Male war es der 23. Dezember -schnellstmöglich entfernt werden, da Hubert Kirchner mit seinen Christkindlfilmen am 24. Dezember eine freie Leinwand benötigte, um dem daheim gebliebenen Elternteil die Möglichkeit des ungestörten „Aufputzens“ des Baumes zu bieten und bei den Kleinen die Nervosität erträglicher zu machen. Tradition im besten Sinne!
Wir fuhren kleiner fort. Lesung mit musikalischer Untermalung stand fortan kurz vor Weihnachten am Programm. HP Röck rief in altbewährter Manier nach seinen Freundinnen und Freunden in der Sänger- und Musikantenschar und alle folgten seinem Ruf. Es gehörte im Laufe der Zeit schon zum guten Ton, im Cinétheatro beim Adventabend dabei zu sein.
Julia Gschnitzer, Mercedes Echerer, Rupert Henning waren meinen Bitten gefolgt und machten die jeweiligen Abende zu etwas Besonderem.
So wie für Celina und Maximilian heuer vielleicht ein langer Weg durch Adventabende beginnt, schließt sich für mich der Kreis des „Adventabendgestaltens“ im Kulturtempel!
Ich danke allen, die uns immer wieder begleitet haben, entschuldige mich bei den Menschen, denen ich durch plötzlich auftauchenden Übermut die feierliche Stimmung raubte und ermutige alle, auch heuer wieder ein Weihnachten zu feiern, auch wenn sie schon letztes Jahr das Geburtstagsfest Jesu zelebriert hatten, oder im Jahr davor und davor und davor und davor und … sollte vor dem letzten Davor auch schon jemand dabei gewesen sein, war sie Maria, er Josef oder gar Jesus, oder eben Hirte … Schaf, Ziege, Ochs oder Esel trifft nur für die Reinkarnationsgläubigen zu!
Frohe Weihnachten!