DON QUICHOTE I (11. Juli bis 04. August 2002)
DER TRAUM HAT EINEN NAMEN
BUCH und REGIE: Rupert HENNING
Don Quijote
Die Welt ist grauer geworden.
Die Wirklichkeit trägt kaum noch bunte Kleider.
Die Zeit der Ritter ist vorbei.
Es gibt keine feurigen Streitrösser mehr, keine treuen Knappen,
keine Drachen und keine Riesen, nicht einmal Windmühlen.
Kein Edelmann reitet durchs Land,
um unter stolzem Banner für Ruhm und Ehre zu fechten, die Schwachen zu beschützen
und seiner Herzensdame mit zarten Liebesgedichten zu huldigen…
Es sei denn, Sie kommen nach Neukirchen am Großvenediger.
Dort nämlich erweckt ein einzelner Mann dies alles wieder zum Leben.
Und dabei, soviel steht fest, bleibt kein Auge trocken, kein Zwerchfell unerschüttert
kein Hund hinterm Ofen und letztlich kein Stein auf dem anderen.
Seine Rüstung ist zwar total verrostet, sein Roß sozusagen ein mieser, alter Klepper,
sein Knappe ein unverschämt fauler Sack
und seine Herzensdame in Wahrheit alles andere als ein Edelfräulein –
aber nicht für ihn.
Denn er sieht die Dinge so, wie er sie sehen will.
Er ist ein kühner Held des Traumes, ein fahrender Ritter von trauriger Gestalt,
so lächerlich wie weise, so närrisch wie vornehm,
ein ewiger Wanderer, ein Abenteurer und Spiegelfechter,
von dem verlockt, was er sich selbst erträumte.
Sein Name ist Don Quijote.
Wenn Sie ihm in Neukirchen begegnen, sollten Sie gewappnet sein.
Denn er reitet den seltsamsten, verwegensten und irrwitzigsten Sturmangriff
auf Ihre Lachmuskulatur, den Sie je erleben werden.
Falls es ihn nicht vorher aus dem Sattel hebt.
Dann kann es sein, daß er Ihr Herz erobert – und das ebenfalls im Sturm.
Und wenn die kalte Macht der Wirklichkeit sich ihm dabei in den Weg stellt,
kämpft er den Kampf seines Lebens.
Im Namen der ganzen Welt.
Denn nur der Narr tut, was alle tun sollten und fast niemand wagt:
sich selber treu zu sein.
Ein buntes, abenteuerliches und ziemlich durchgeknalltes Fest der Phantasie…
…mit einem Haufen chaotischer Zweibeiner, feurigen Vierbeinern,
klirrenden Schwertern, rostigen Rüstungen,
motorisierten Schurken, betörenden Frauen,
falschen Bärten, echten Windmühlen,
stolzen Burgen, verruchten Spelunken…
… und mit dem komischsten Helden, der jemals im Sattel zu bleiben versuchte…
…für alle, die wieder an Ritter und Träume glauben möchten.
Don Quijote
Der Traum hat einen Namen.
DRUCKSORTEN & PROGRAMM & ZINDESIGNIGTES
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UMBAU, PLATZGESTALTUNG (alle Fotos: Alfred ZINDES)
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